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Start Reise 2010 – 2016 Athen, Griechenland

Athen

Vom 12.12. bis 17.12. war ich in Athen in Griechenland (siehe Karte). Ursprünglich war die Reise dort hin nur bis 15. geplant, doch dem Streik der Transportmitarbeiter, der die ganze Woche vom 12. bis 16. andauerte (zumindest einen Teil eines Tages), schlossen sich am 15. auch Fluglotsen an, sodass sämtliche Flüge von und nach Athen an diesem Tag ausfielen. Über die Streikwoche wusste ich bereits seit meiner Ankunft Bescheid, dank einer Infotafel in der Herberge, in der ich anhielt. Doch die Nachricht vom Flugausfall kam überraschend an meinem zweiten Tag, in Form eines Anrufes der Reiseagentur, über die ich buchte. Ein Dank für Schnelligkeit und Professionalität an dieser Stelle. Da es mir bis dahin in Athen ganz gut gefiel, hatte ich kein Problem mit einer sofortigen Umbuchung auf den 17. Der 14., der als Einziger früher zur Verfügung stand fühlte sich zu früh an. Verlängerung der Bleibe in Athen und ­Verschiebung der in Kairo liefen auch problemlos.

Nun aber genug der Statistik und hin zu der schönen Stadt. Erste Eindrücke am Abend der Ankunft waren:
- Eine sehr schöne Stadt (d.h. Stadtzentrum, bisher nur bei Beleuchtung gesehen, da spät angekommen)
- Der Sommer ist seit dieser Woche auch hier vorbei (ca. 12 - 15 °C tagsüber), aber warm nach Bayern (wenn auch verdammt kalt für den Süden)
- Gleich in einen Busfahrerstreik hinein getappt - kann nur mir passieren. :) Ging aber zum Glück nicht ganzen Tag, sodass ich am Flughafen nur eine Stunde auf den Bus warten musste. (Ich wollte, da es nicht mehr lange ging, keine 35€ für Taxi bezahlen und gleich fahren. Oder eine der Luxuslimos nehmen, deren Fahrer auch fleißig um Kundschaft warben.)
- Bin nach Einchecken keine 100 Meter in der Stadt gegangen und schon zwei Trickbetrügern begegnet. (Leute, die einen unter beliebigem Vorwand anquatschen, versuchen das Vertrauen zu gewinnen, um dann einen irgendein Geschäft anzudrehen – in diesem Fall in die Bar "eines Freundes" zu locken (­d.h. wo Provision gezahlt wird – auf Kundenrechnung natürlich). Ich dachte das wird mir bis Kairo erspart bleiben, aber weit gefehlt. Sie abzuwimmeln war aber eine Übung für später.

Am ersten Morgen in Athen ging es erst mal auf eine Tour zu Fuß, organisiert von der Herberge. Die Führung machte ein Einheimischer mit sehr guten Englischkenntnissen. Die Teilnehmer waren international – Amerikaner, Asiaten, Argentinier, etc. Die Führung war klasse – richtig lange (4 statt angekündigter 2,5 Stunden) und sehr informativ. Und dass für nur 5€! Wir sind rund um das ganze Stadtzentrum gegangen, durch Gässchen und Wege, durch die ein Besichtigungsbus nicht fahren könnte.

Der Rest des Pflichtprogramms in den nächsten Tagen bestand aus freier Besichtigung der vielen Sehenswürdigkeiten. Zum Teil mit mehreren Anläufen, wenn sie beim Ersten wegen eines Streikes (der betraf an bestimmten Tagen auch bestimmte Besichtigungsstätten) zu waren – es gab aber genug um die Ecke von den geschlossenen. Die meisten machten allerdings bereits um 15:00 Uhr zu, sodass ich auch genügend Zeit für die Stadt selbst hatte. In der gab es vieles – von schickeren Gegenden über schöne verschlafene enge Gässchen bis weniger schicken, wo sich ein junger Rollerfahrer mitten auf einem Unterführungsgeländer Koks durch ein Röhrchen reinzog.

Von Sehenswürdigkeiten will ich nicht viel erzählen – die können sich alle vorstellen: viele Zeugnisse der altgriechischen Kultur in Form von Ruinen, Denkmälern, Statuen, Töpferei- und Schmiedekunsterzeugnissen. Und oben drauf die Akropolis-Anlage mit ihrem berühmten Pantheon-Tempel.

Ach ja, die Streiks. Die zugehörige Demo am 15. nahm ich kurzfristig mit in meine Besichtigungsliste, wenn ich schon da war. Die Ziele an dem Tag waren (nach dem Ausschlafen):
- „Tempel des alten Zeus“
- Die Streikdemo
- „Kerameikos“ (Museum mit altertümlicher Friedhofsanlage, wie viele andere Besichtigungsstätten bereits im Akropolis-Kartenpreis mit dabei)
Kaum bin ich auf die Hauptstraße neben dem Tempel gekommen, schon kam mir die Demo entgegen. Friedlich Plakate tragend und Losungen skandierend. Dann bin ich auf das Tempelgelände. Es war etwas enttäuschend – man hat eh alles bereits von vor dem Zaun gesehen. Mehr als die von außen sichtbaren Kolonnen war eh nicht da. Aber gut – war im Preis eh dabei, sozusagen (d.h. in dem Ticket für Akropolis).
Dann bin ich der Demo entgegen gegangen bis zum Syntagma-Platz vor dem Parlament. Die friedliche Demo war von dort gerade weg, und es sammelten sich dort mittlerweile militantere Typen, im Kreis auf dem Platz marschierend. Viele von ihnen mit Helmen und Mundschutz oder gleich einer Gasmaske. Die Polizei war auch zahlreich anwesend und trug volle Kampfmontur, auch mit Gasmasken. Kaum war ich dort, ging es los – die Militanten fingen an herumliegende Müllsäcke anzuzünden, Marmorsteine zu werfen (die sie unterwegs scheinbar irgendwo abgebrochen hatten, wie man später an vielen Stellen sah), etc. Ich spürte das leichte Reizen des Tränengases in der Nase, machte mir aber keine Gedanken, da es nur leicht war. Und leichtes Hüsteln kam auch, was ich zunächst auf das Wetter schob, bis mir auffiel, dass ich nicht der Einzige war, der hüstelte. Viele unbeteiligte fingen an, sich schnellen Schrittes davon zu machen. Ich blieb noch ein paar Minuten, bis ich von einer guten Portion herbeigewehten Reizgases zum Weitergehen überredet wurde und mich wieder dem offiziellen Programm widmete. Nach ca. 10 Minuten ließ die Gaswirkung nach und ich konnte Augen wieder weit genug öffnen, um die Ruinen zu bewundern. Zum Glück sind viele von ihnen nicht mehr so hoch.

Alles in allem waren es nette fünf Tage. Neben der Stadt machten die Athener einen großen Eindruck auf mich, mit ihrer Freundlichkeit und Umgänglichkeit (außer sie steuern gerade ein Auto und machen Jagd auf kreuzende Fußgänger).

Hier ein paar Fotos:

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 15. November 2012 um 00:20 Uhr  

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